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13.03.2007 - Dienstag - Bines freier Tag

Guten Abend Deutschland und auch liebe Grüße an den Rest der Welt,

ein freier Tag in Sydney ist nicht viel anders als zu Hause: man steht morgens auf, macht das Fenster weit auf, lauscht den Papageien und frühstückt. Danach gehts zum Einkaufen (mit Blick aufs Meer natürlich *hihi*) und die Wohnung wird geputzt.

Mittag habe ich heute ausgelassen, um 2 kam nämlich meine französische Arbeitskollegin und hat Crepes für mich gemacht. Sehr lecker!
Für alle die sich jetzt wundern: das ich eine Arbeitskollegin habe deutet korrekterweise daraufhin, dass ich einen Job habe. Genaugenommen sind es jetzt sogar zwei. Ich arbeite schon seit einer Woche in der Stadt im Queen Victoria Building in einem Esprit store. Das tolle an dem Job ist man kann ganz viel Englisch üben, weil man ja die ganze Zeit mit den Kunden reden muss und man bekommt 50% Rabatt auf alle Klamotten!!!

Wer mich etwas besser kennt, kann sich vorstellen warum ich den Job mache: reden + günstig shoppen + dafür bezahlt werden=Traumjob. Ab Montag wird es dann aber noch besser da fange ich in einem Innenarchitekturbüro ganz in der Nähe an *Jippiiie*
Den Espritjob werden ich versuchen noch nebenbei zu machen mal gucken wie das so klappt.

Thomas ist inzwischen auch schon voll ins Berufsleben eingestiegen. Er hat einen Software-Support-Job in North Sydney. Leider Nachts, was bedeutet unsere gemeinsame Zeit ist ab nächste Woche etwas knapper bemessen, aber das sind wir ja gewohnt.

Ihr seht also jede Menge guter Neuigkeiten. Da ist uns die etwas nachlässige Pflege der homepage hoffentlich verziehen. Wenn wir uns dann ganz fleißig unseren Campervan erarbeitet haben gibts dann auch jede Menge schöne Reisebilder. Versprochen!

So und da heute mein freier Tag ist und Thomas grad zur Tür reinkommt mache ich jetzt Schluss.

bis bald
bine

07.03.2007 - Mittwoch - Erst "Mardi Gras", und nun Brasil

Hallo an alle,

nachdem ja jetzt doch schon etwas Zeit vergangen ist seit unserem letzten Eintrag gibts endlich mal wieder was Neues von uns. Die letzten Wochen und Tage waren auch eher unspektakulär mit Wohnungs- und Jobsuche ausgefüllt. Dabei verbringt man doch eher viel Zeit vor dem PC oder am Telefon oder bei irgendwelchen Ausflügen zum Mitbewohner-Casting. Ich erspare euch jetzt mal alle Einzelheiten, denn inzwischen sind wir fündig geworden und auch schon umgezogen.
Dazwischen waren drei Tage Luft - soll heißen wir waren obdachlos. Die Zeit haben wir dann mal wieder für eine kleine Tour im Mietwagen genutzt, Strände abklappern, und sind erstaunlicherweise ( haha :-) ) auch fündig geworden. Palm Beach war der beste und liegt auf einer Halbinsel nördlich von Sydney. Tja, super Strand, super Wellen, super Wetter!
Der Tag davor wurde von der Mardi Gras Parade bestimmt, welche mitten durch die City Loveparade-like abgehalten wurde. Das ganze ist der Höhepunkt der örtlichen Schwulen- und Lesbenbewegung im Kampf für Liebe, Rechte, Toleranz und Frieden. Wir hatten dank pünktlichen Erscheinens trotz der 299.998 anderen Schaulustigen einen ganz guten Platz in der Oxford Street abbekommen und uns das Spektakel dann vergnügterweise angeschaut. Von nett anzuschauen (O-Ton Sabine: Warum müssen die ganzen Jungs denn schwul sein?) bis Hohen-Wieschendorf im Sommer nur mit Lack oder Leder oder Ketten um die sensibelsten Körperteile (wieder O-Ton: Sollte man das wirklich unterstützen?) inklusive Drag-Queens und Frauen die gar keine sind war dann auch alles vertreten und hat getanzt, gefeiert und sich präsentiert. Bemerkenswert war aber auch, dass von Polizei und Feuerwehr über IKEA und diversen Biker(innen) bis hin zu den hier obligatorischen Kylie-Minogue-Fangruppen wirklich alle mitgemacht und eine wirklich gute Show geliefert haben. Prädikat: empfehlenswert. Nur unsere Fotos sind leider nicht so gut geworden wie gewünscht, da weil schon dunkel, daher gibts erst morgen neue Bilder (zufrieden Hanni?).
Die letzte Nacht vor unserem "Umzug" haben wir im "Eva's Backpacker" verbracht - also quasi bei Chris, der da mal wieder wohnt. Ist aber auch wirklich ganz nett dort, und das Highlight ist und bleibt natürlich die Dachterrasse mit Barbeque-Grill. Wurde dann auch fix von mir erobert und zum abendlichen angrillen genutzt. Lecker Kängeruh-Filet und Maiskolben vom Grill. Da wurde auch schnell der Tisch voll, und der Abend endete dann in geselliger Runde mit Franzosen, Deutschen, nem Schweizer und ner Madagaskarianerin während Bine in unserem Zimmer mit Iren und Walisern plauschte.
Letztenendes sind wir nun jedenfalls praktisch von Tschechien nach Brasilien gezogen, von den Mitbewohnern her gesehen. Denn hier in der WG ist gerade das Zimmer eines Neuseeländers freigeworden, da der für 3Monate wirklich in Brasilien ist. Und eine nette Kanadierin wohnt auch ab und zu hier. Soviel zur Internationalität.
Wir wohnen jetzt also in Coogee, 300m vom Strand, und Bine kommt gerad vom arbeiten. Und ich muss fix meine Maiskolben aus dem Grill holen.

Also bis bald, den Rest kann Bine dann morgen erzählen.

Nacht Kinder ...schoko....

19.02.2007 - Montag - upside down

Guten Morgen. Hier nun mal ein kleines Résumé über Land und Leute:

Tja, das Land an sich ist, hm, ja schön. Und groß. Ganz schön groß. Mal eben einen Abstecher in die nächste Großstadt bedeuten halt 800-1000km zurückzulegen. Und dann ist man in Melbourne oder Brisbane. Und eigentlich ist das auch nur um die Ecke. Die richtigen Entfernungen hat man hier an der Ostküste ja noch gar nicht.

Irgendwie ist alles größer, lauter, bunter. Gut, die erhöhten Dezibel-Werte liegen vermutlich an den australischen Bauverhältnissen. So etwas wie Dämmung (sei es für den Schallschutz oder gegen Hitze/Kälte) scheint es hier noch nicht zu geben. Oder es liegt an den lustigen Autos, welche vor allem Sydneys Straßen bevölkern. Irgendwie hat hier fast jeder einen großen 4WD, eine große aufgemotzte Ami-/Japaner-Kiste oder beides zusammen, samt Chromfelgen und einem oder zwei tollen (und vor allem lauten) Sportauspuffanlagen. Und weil das Ganze nur Spaß macht, wenn man ordentlich Gas gibt, wird von Ampel zu Ampel meist mit Vollgas und maximal einem Schaltvorgang gefahren. Sprit ist halt relativ billig.

Bunt sind auch die Straßenzüge, vor allem wenn irgendwelche Läden in selbigen sind. Da reicht es nicht ein Werbeschild anzubringen, besser sind zwei oder drei, möglichst groß und farbig, und in die Fenster dann auch gleich noch. Wenn man etwas sucht oder den Überblick behalten will ist das leider nicht so vorteilhaft. Aber irgendwann schaltet man bei dieser Werbedauerberieselung eh ab. Es ist halt alles sehr amerikanisch (total wertungsfrei).

Selbst der gewöhnliche Aussie glänzt durch seine frohen Farben. Für einen sogenannten resident ist es anscheinend Pflicht, mindestens ein Tattoo auf einer gut sichtbaren Körperstelle zu haben. Diese müssen dann, zumindest nach dem europäischen Geschmack, zudem möglichst unschön sein. Wirklich, was hier in die lederigen Häute gestochen wird ist schon recht zweifelhaft. Die allgemeine Theorie führt diese Verzierungen allerdings auf das englische Blut der vor einigen Generationen als englische Strafgefangene auf diese Insel verbannten Vorfahren der Australier zurück. Demnach können diese ja gar nichts dafür. Denn dass die Briten nunmal viel trinken aber nur wenig abkönnen ist in Deutschland ja bekannt. Und dass sich die Tätowierer, oder wer das hier so macht (soviele Tattoos - aber keine Tattooshops!), dann halt einen lustigen Spaß daraus machen, jenen fröhlich-betrunkenen etwas schickes in die Haut zu stechen ist wohl Ehrensache. Soviel zu dieser Theorie.
Ach ja, Chris, falls die "Stempel" der Clubs der letzten Nacht auch nach mehrmaligen Baden nicht verschwinden, hast du wohl offensichtlich zuviel getrunken... ;-)

Aber der durchschnittliche Aussie sieht, zumindest in weiten Teilen Sydneys eher aus wie der durchschnittliche Chinese/Koreaner/Japaner/Thai-Asiat aus. Jedenfalls gibt es davon eine Menge. Was sich positiv auf die Preise von Sushi-, Thai- und den Rest der sieben Köstlichkeiten auswirkt. Wirklich lecker, günstig und an jeder Ecke zu haben.

Was gibt es sonst zu berichten? Das Wetter ist nach anfänglichen Startschwierigkeiten so wie erwartet, also Sonne und 25-28°C, wobei die Mischung aus beidem eher 30-35°C suggerieren. Aber am Strand weht ja meist ein kühlendes Lüftchen :-)

So, mal im Ernst. Sydney ist für eine 5-Millionen-Stadt wirklich entspannt. Hektisch in der City, aber trotzdem irgendwie angenehm. Und wer glaubt Australien wär halt nur eine große, trockene, kahle Insel mit nem roten Stein in der Mitte und Strand drumherum, hat Recht. Aber zwischendrin ist trotzdem noch Platz für riesige Urwälder, Berge, Skigebiete, Sümpfe, Wiesen, Seen, Wälder, Steilküsten, Hügel, Weinberge und so weiter. Und dabei haben wir erst einen kleinen Ausschnitt gesehen.

So, ich hab Hunger, und das schon zum Frühstück. Ist halt alles ein wenig anders hier.

cu ..schoko...