Für die ganz fleißigen gibts wieder jede Menge Nachträge, für alle anderen: einfach den letzten Eintrag lesen und rausfinden wo wir jetzt sind.

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15.08.2007 -Mittwoch - "We've done Fraser"

Nach Noosa war unser nächster Stop Rainbow Beach. Von diesem idyllischen Ort aus wollten wir unseren Trip nach Fraser Island organisieren. Hier gab es erstmalig Probleme, trotz Winter waren alle Autovermieter so gut wie ausgebucht.

Nun muss man wissen das Fraser ein großer Abenteuerspielplatz für Erwachsene ist. Hier kann man überall mit dem 4 Wheel Drive rumkurven. Der Strand ist größtenteils zum Fahren frei gegeben und quer über die Insel verlaufen die wildesten Sandpisten. Da können die Aussies dann endlich mal ihre Riesenkisten ausfahren und für uns Touris ist das Ganze natürlich auch ein Riesenspass.

Allerdings kommen wir da mit unserem Van nicht mal bis über den Strand und rauf zur Fähre, es musste also ein 4WD her. Letztendlich haben wir einen schicken relativ neuen Toyota Hilux zum Preis eines kleineren bekommen. Manchmal haben sogar wir Glück.

Am nächsten Morgen um 7 ging das Abenteuer los. Auto beladen, Zelt rein, rauf auf die Fähre und nach 10 min Fahrt: Willkommen auf Fraser! Nach hundert Metern schon der erste Stop zum riesige Schildkröte bestaunen. Danach gemütlich mit 80km/h am Strand entlang. Trotz des regen Verkers sind die Strände hier traumhaft. Richtig schön türkises Wasser, dumm nur, dass man nicht baden darf. Der Hai, den Thomas am ersten Morgen gesehen hat, erklärt auch warum. Wir sind also schön rumgefahren, ein wenig gewandert haben Seen und Dünen angeschaut und ein wenig im Sand gekugelt.

Campen darf man auf Fraser an vielen Stellen. Man stellt einfach sein Zelt hinter den Dünen auf und fertig ist das Nachtlager. Ganz romantich allein unter dem Sternenhimmel. Dachten wir jedenfalls… Außer einem netten holländischem Pärchen trudelten nämlich zu unserer Begeisterung nach und nach noch 3 Jugendgruppen mit je 10 Leuten ein. Soviel zum Theme Ruhe und Abgeschiedenheit. War aber alles nicht so schlimm und am nächsten Morgen ging es gut erholt kreuz und quer über die Insel. Man wird trotz aller Federung ordentlich durchgeschüttelt und es gibt des öfteren Diskussionen wer fahren darf.

Außerdem wurden wir von der heimischen Tierwelt in Form einer über 2 Meter langen Python aufgehalten. Große Aufregung! Eine echte Schlange! In freier Natur! Was nun? Das faule Tier hat sich mitten auf der Straße niedergelassen und alle Versuche sie zu verscheuchen funktionierten nicht. Es gibt auf Fraser tausende Warnschilder zum Umgang mit Dingos, aber niemand sagt einem wie man eine Schlange dazu bringt die Straße frei zu geben. Die Holländer hatten dann aber die zündende Idee und nach einem Rückzug unsererseits hat die Python sich schnell ins Unterholz gekringelt. Das Gleiche ist uns dann noch mal am nächsten Tag passiert. Schon komisch. Man weiß ja das es hier überall Schlangen gibt, aber wenn man eine sieht ist das schon beeinruckend. Ich bin da allerdings erstaunlich ruhig geblieben, nachdem sich abzeichnete das die Aktion etwas dauert war mein nächster Satz: „Na gut dann mach ich mir erstmal ne Stulle!“

Außer schlangen haben wir noch Dingos, Leguane, Mantas, Thunfische und jede Menge Vögel gesehen. Wildlife pur!

Die drei Tage waren supertoll zum Abschluss haben wir uns jeder noch mal im Sand festgefahren und wurden von hilfsbereiten Australiern freigeschleppt. Die kommen voll ausgerüstet mit Winde, Abschleppseil, Walkie Talkie und Reifendruckmesser an, was man halt immer so im Auto hat. Da wird man als Touri nur milde belächelt. Und das Frauen sich festfahren ist ja klar…

Erstaunlich ist wie k.o. wir waren ohne uns groß außerhalb des Autos bewegt zu haben. Auch fahren kann also extrem körperlich anstrengend sein.

Nach den ganzen Strapazen sind wir erstmal für 2 Nächte auf den nächsten Campingplatz um uns und unsere Sachen zu waschen. In dem ruhigen Ort namens Tin Can Bay können Besucher allmorgendlich wilde Delphine füttern und am zweiten Tag haben wir es sogar geschafft rechtzeitig da zu sein.

Über wenig spektakuläre Orte wie Bundaberg sind wir dann jetzt in einer Stadt mid dem klangvollen Namen „Town of 1770“ gelandet. Hier beginnt das Great Barrier Reef und wir freuen uns schon auf weiße Strände und blaues Meer. 

07.08.2007 -Dienstag - Jede Menge Sunshine

Endlich Strandurlaub!!! Seit wir hier sind haben wir nur gutes Wetter. Sonne und richtig warm. Ich bin jetzt natürlich trotz fleißigem cremen mit LF 30 schon wieder rot auf der Nase und hab jede Menge Sommersprossen. Wird aber bestimmt noch alles braun…

Erste Station war Caloundra. Dort gibt es jede Menge Rentner, wie eigentlich überall hier. Kann man aber verstehen, so ein Klima wünscht sich wohl jeder im Ruhestand. In meinem Reiseführer steht die Gegend hier hat den Spitznamen „Gottes Wartezimmer“. Na ja. Die Campingplätzte sind dementsprechend auch voll. Das erste Mal seit wir los sind mussten wir mehrere anfahren bevor wir einen Platz bekommen haben. Das war schon etwas frustrierend und gibt einem eine Vorstellung was hier im Sommer wohl so los ist. Wir sind dann in Coolum Beach gelandet und Thomas hat auch gleich mit einem unserer Nachbarn, einem Esten auf Sommerurlaub, die Wellen getestet.

Am nächsten Morgen habe ich es endlich mal geschafft mir den Sonnenaufgang anzuschauen. Das erste Mal seit wir los sind. Echt beeindruckend  was um die Uhrzeit am Strand schon alles los ist. Alle sind am Joggen, Surfen, Schwimmen und Hunde ausführen. Die Australier sind wirklich ein extrem sportliches Völkchen und vor allem Frühaufsteher. Vor der Arbeit wird hier immer schon der tägliche Sport erledigt das war in Sydney auch so. Da komme ich mir richtig faul vor.

Die nächsten zwei Tage haben wir also mit am Strand liegen und surfen verbracht. Danach ging es weiter ins hochgelobte Noosa, der Ort der allen so super gefallen hat und wo Chris seine Kinder groß ziehen will.

Noosa ist einer der nobelsten Urlaubsorte in Australien und wirklich wunderschön. Jede Menge hübscher Häuser. Also ein Architektentraum. Hier darf man sich noch kreativ ausleben, aufs Geld kommts offensichtlich nicht an und regnen tut es auch kaum. Beste Bedingungen also für moderne Architektur. Die sozialen Aussies bauen auch ganz brav Wanderwege hinter ihren noblen Grundstücken, so dass das einfache Volk sich auch mal anschauen kann was es nie haben wird.

Wie immer wurde auch hier der Campingplatz in bester Lage direkt am Wasser angelegt und so hatten auch wir quasi ein Wassergrundstück.

Den Sonntag haben wir, wie alle hier, auf und am Wasser verbracht. Wir haben uns ein Kajak ausgeliehen und sind auf der Flussmündung rumgepaddelt, haben uns auf einer Sandbank gesonnt und mal wieder Villen angeschaut.

Insgesamt fliegt die Zeit nur so dahin. Kaum ist man aufgestanden, ein bisschen gewandert (da sind wir doch aus Versehen am örtlichen Nacktbadestrand gelandet!), hat sich gesonnt und ist gesurft, schon ist wieder ein Tag um.

31.07.2007 -Dienstag - Brisbane und weiter...

Nach Gold Coast also Brisbane. Hatte mich auf die Stadt gefreut allerdings kaum was erwartet. So richtig  begeistert war bisher noch keiner von der Stadt. Uns hats gefallen. Alles ist deutlich entspannter als Sydney und weit weniger hektisch. Da wir in Urlaubslaune sind, kam uns das natürlich sehr entgegen. Wir haben dann gleich ein paar sonntägliche Märkte besucht und entspannt in der Sonne gesessen. Am Montag haben wir zur Abwechslung einen Kulturtag eingelegt und die örtlichen Art Galerys und Museen besucht. Wirklich sehr empfehlenswert. Einige der Bilder hätten wir glatt mit nach Hause nehmen wollen. Haben ja aber im Van keinen Platz.

Zum Mittag haben wir uns mit Maike getroffen. Ein deutsches Mädel das ich von Esprit kenne. Haben die Gelegenheit genutzt um Chinatown zu besuchen. Das war dann doch etwas zu ruhig, fast geisterartig. Außer uns kaum jemand auf der Straße. Ein bisschen ausgestorben kam uns Brisbane schon manchmal vor.

Zum Übernachten sind wir etwas außerhalb in einem kleinerem „Dorf“ am Wasser geblieben. Sehr idyllisch und hunderte von Yachten und Katamaranen. So richtig arm sind die Leute hier in der Gegend wohl nicht…

Als Abschluss sind wir dann in den örtlichen Koalazoo mit 130 Koalas und jeder Menge anderer einheimischer Tiere. Wollten dann doch auch mal einen Koala persönlich knuddeln. Sie sind übrigens wirklich so flauschig wie sie aussehen. Besonders die Babys sind natürlich ganz allerliebst. Außerdem haben wir noch Kängurus gefüttert und gestreichelt, so richtig echte mit Babys im Beutel.

Heute Abend sind wir dann in Richtung Sunshine Coast aufgebrochen und jetzt ist erstmal Strandurlaub angesagt. Das Surfbrett will ja auch mal bewegt werden und bei mir wird es Zeit für ein bisschen Bodyboarden.

28.07.2007 - Samstag - "Merry Christmas"

Ja, richtig. Hier in Australien ist heute Weihnachten, mal wieder. Weil die Aussies nämlich neidisch sind auf unser schönes Winterwetter mit Schnee und so (na ja), feiern sie jetzt einfach zweimal im Jahr. Einmal davon eben im Juli, damit man dann Skifahren und Fondue essen kann.

Hier im sonnigen Queensland bekommt man davon aber nicht viel mit, nur ab und an mal ne weihnachtliche Lichterkette im Park oder Restaurant.

Wir haben es jetzt also langsam bis in den nächsten Bundesstaat geschafft. Vorher haben wir aber noch den Mount Warning (1100m) erklettert. So richtig mit steilem Aufstieg und Kette zum hochziehen am Schluß. Dafür wurden wir dann auch mit ner tollen Aussicht in alle Himmelsrichtungen belohnt. Allerdings waren wir abends auch total k.o..

Der nächste Stopp hieß Gold Coast. Das beliebteste Touristenziel Australiens. Sieht man, an all den Bettenburgen und Hochhäusern. Aber selbst da ist es noch ganz nett. Die Strände sind wie immer super und auch sonst ist alles blitzblank und total ordentlich.

Ein paar ordentliche Yachten und viele teure Häuser gibt’s da zu sehen. Ansonsten jede Menge Shops und Clubs. Aber wie überall war es jetzt im Winter etwas ruhiger. Der Kulturschock nach Natur pur war auch so schon groß genug.

Nach 2 Nächten an der Gold Coast und etwas shoppen (ja, das muß auch mal sein) sind wir dann heute wieder in einer etwas ruhigeren Gegend kurz vor Brisbane.

Super ist das viele Campingplätze hier sogar kostenloses W-Lan haben, eben ein Traumland für Camper.  Wir haben auch schon überlegt wie wir den Van mit nach Deutschland nehmen können. Haben uns schon so an unser neues zu Hause gewöhnt. Inzwischen haben wir auch schon sommerliche Temperaturen, da macht alles gleich noch mehr Spaß.

24.07.2007 - Dienstag - Byron Bay

Da sind wir jetzt also im Paradies aller Backpacker. Tja, der erste Eindruck: jede Menge Freaks hier. Byron ist ja schließlich eine Art Hippie-Treffpunkt und die fallen jetzt im Winter mit deutlich weniger Touristen einfach mehr auf.

Thomas war ein bisschen enttäuscht, er hatte sich nach all dem Gerede über Wellen und so wohl das Surfer Paradies vorgestellt.

Wir haben jetzt insgesamt vier Tage hier verbracht und der Ort ist uns dann doch etwas mehr ans Herz gewachsen. Dazu haben Erlebnisse wie Sonnenuntergang beim Leuchtturm mit wunderschönem Regenbogen im Hintergrund erheblich beigetragen. Die Wellen waren dann auch noch ganz gut zum Surfen und Thomas war happy.

Leider hat es gestern die meiste Zeit geregnet. Ich habe den Tag genutzt um mit Natalie(kennen wir aus Sydney) zu shoppen und Thomas ist „zu Hause“ geblieben und hat gelesen. Ist ja auch mal ganz nett.

Geld haben wir auch gespart. Haben immer auf einem ruhigen Strandparkplatz im Villenviertel gecampt und sind zum Duschen und Kochen in Natalies Hostel gegangen.

So jetzt sitze ich grad hier mit Blick aufs Meer und freue mich aufs Weiterreisen.

19.07.2007 - Donnerstag - Im Land der Rentner

Weiter geht die Reise die Küste entlang und immer der Wärme entgegen. Wir haben heute in der Zeitung gelesen in Sydney sind nachts nur 2 Grad, da sind wir ja gerade rechtzeitig los. Das Wetter hier ist echt super, die Sonne scheint und kein Wölkchen trübt das Blau des Himmels. Nach Monaten von Nachtarbeit und Sitzen im Büro genießen wir es mal wieder ganz viel an der frischen Luft zu sein.

Von Coffs Harbour verschlug es uns in den Yuraygir National Park nach Minnie Water. Hier haben wir dann unsere erste richtig authentische Campingerfahrung gemacht, ohne Strom und fließend Wasser, eben mitten in der Wildnis. Aber Australien wäre nicht das Traumziel aller Camper wenn es nicht auch hier tiptop Biotoiletten und Feuerstellen für jeden Stellplatz mit gratis Holz geben würde. Die Erschließung mit BBQ-Plätzen, Tourismusinformationen und öffentlichen WCs ist hier echt der Wahnsinn. Unsere netten Campnachbarn Roy und Meg aus Canberra haben uns, beim gemeinsamen Lagerfeuer, berichtet selbst im tiefsten Outback findet man noch gute Campingplätze. Das werden wir dann ja bald selber überprüfen.

Das Campen scheint hier neben Surfen, Schwimmen, Golfen, Tennis und Bowling auch eins der liebsten Hobbys der Einheimischen zu sein. Außer uns sind selbst um diese Jahreszeit (hier ist ja immer noch Winter) noch jede Menge Campingmobile und Campervans unterwegs. Zum großen Teil Rentner die vor dem kalten Wetter im Süden fliehen. So 2-3 Monate unterwegs zu sein findet hier niemand komisch.

Aber zurück zu unserer Reise. Wir sind also im Nationalpark und wandern zum einzigen Geschäft im Ort (eine Art Imbiss-Tankstellen-Fleischer-Bäcker-Angelladen-Campingbedarf und Strandkioskmischung) um unser Abendbrot zu kaufen. Immer wieder trifft man freundliche Einheimische welche einem gern Tipps zum Weiterreisen geben.

Nach einer weiteren sternenklaren Nacht ist unsere nächste Station das hübsche verschlafene Örtchen Evans Head. Zuerst haben wir den Eindruck in Stepford gelandet zu sein, da wir keinen Supermarkt finden können. Allerdings scheint die örtliche Bürgerbewegung die großen Ketten mit Erfolg fernhalten zu können und so kaufen wir ganz traditionell erst beim Fleischer, dann beim Obstladen und dann beim Bäcker ein Richtig schön und ein bisschen wie zu Hause. Mir hat die Kleinstadt wohl doch etwas gefehlt.

Außer uns gibts hier noch jede Menge Rentner ganz viel Ruhe und Natur. Sooooo schön! Heute sind wir die Küste entlang gewandert und haben einen abgelegenen wunderschönen Strand nach dem anderen entdeckt. Zum Sonnenuntergang kann man Wale und Delfine beobachten. Was will man mehr?

Mal schauen wie uns nach all der Ruhe Byron Bay so gefällt. Aber dazu dann morgen.